Gujarati Khatti Meethi Dal Tadka – Dal nach Art von Gujarat

Gujarati Khatti Meethi Dal Tadka – Dal nach Art von Gujarat

Im westindischen Bundesstaat Gujarat trifft man auf zahlreiche Gerichte, die salzig und würzig-scharf sind, aber gleichzeitig auch süß oder sauer. Die Gujarati Küche zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass viele Gerichte eine eher süße Note haben. Das liegt an der häufigen Verwendung von Jaggery – unraffiniertem Rohrzucker. Dieses Gujarati Katti Methi Dal ist eben ein solches Gericht, das alle Geschmäcker vereint. Chili, Curryblätter, Hing und Senfkörner sorgen für eine würzige Schärfe, Tamarindenwasser (oder -paste) oder Kokum für fruchtige Säure. Abgerundet wird mit der feinen Süße von Jaggery.

Verschiedene Rezeptvarianten für Gujarati Dal verwenden Kokum anstelle von Tamarinde für den säuerlichen Geschmack. Wer weder das eine noch das andere zur Hand hat, verwendet einfach Zitronen- oder Limettensaft.

Dieses Gericht kommt ferner ganz ohne Knoblauch oder Zwiebeln aus. Für den würzigen Zwiebel- bzw. Knoblauchgeschmack verwendet man stattdessen Asafoetida, sog. Stinkasant, auch Hing genannt.

Gujarati Dal

Gujarati Dal zubereiten

Die Zubereitung dieses Dals besteht im Grunde aus zwei Teilen. Zum einem garen wir verschiedene Dals. Zum anderen bereiten wir ein leckeres Tadka (auch Tarka genannt) mit verschiedenen Gewürzen, Erdnüssen und Tomaten zu. Dieses Tadka mischen wir am Schluss mit dem weichgekochten Dal.

Dal waschen, kurz einweichen und kochen

Für dieses Gericht verwenden wir eine Mischung aus drei Dal-Sorten: Toor Dal, Moong Dal und Masoor Dal (sprich: Tur, Mung, Masur). Das sind gelbe halbierte Straucherbsen (oft auch als gelbe Linsen bezeichnet), halbierte und geschälte Mungobohnen, sowie rote Linsen. Meine Mischung basiert auf ca. vier Teilen Toor Dal, einem Teil Mungobohnen und einem Teil rote Linsen. Rote Linsen und halbierte Mungobohnen machen das Dal etwas cremiger. Du kannst auch einfach nur Toor Dal verwenden. Noch mehr Infos findest du über Hülsenfrüchte in der indischen Küche findest du in unserem Hülsenfrüchte-Guide.

Ich wasche die Dals gründlich in einer großen Schüssel mit reichlich Wasser. Dazu reibe ich sie zwischen den Händen und walke sie durch. Danach gieße ich das schmutzige Wasser vorsichtig ab und wiederhole die Prozedur bis das Wasser halbwegs klar bleibt.

Nach dem Waschen weiche ich die Dals gut eine halbe Stunde in Wasser ein. Mit etwa der 3-fachen Menge Wasser gare ich die Dals im Schnellkochtopf für ca. 10 Minuten. Ehrlich gesagt schaue ich dabei nicht auf die Uhr. Für indische Dals dürfen Linsen und Co. ruhig komplett verkochen. Je Matsch – desto gut!

Für mehr Geschmack gebe ich zusätzlich eine gute Prise Salz, etwas Kurkuma, evtl. etwas Hing, ein oder zwei grüne Chilischoten, sowie etwas frisch geriebenen Ingwer mit ins Wasser.

Tarka zubereiten

Tarka, Tadka oder Tempering macht den eigentlichen Zauber indischer Dals aus. In der Zubereitung des Tadkas liegt die eigentliche Meisterschaft, denn es sorgt für den einzigartigen aromatischen Geschmack deines Dals.

Zunächst erhitzen wir ein paar Esslöffel Öl in einer weiten Pfanne oder einem Topf. Dann geben wir Kreuzkümmel-, Bockshornkleesamen und braune Senfkörner dazu. Sobald sie zu duften und knistern beginnen, geben wir eine getrocknete rote Chilischote, die Curryblätter und die Erdnüsse dazu. Kurz umrühren, dann folgen gewürfelte Tomaten.

Sobald die Tomaten weich werden, rühren wir etwas Hing (siehe unseren Gewürzguide) und Kurkuma dazu. Zum Schluss runden wir mit Jaggery (Rohrzucker oder Palmzucker), Tamarindenpaste (oder Kokum) und Salz ab. Tamarindenpaste lässt sich auch mit Limettensaft oder notfalls (Apfel-)essig ersetzen.

Dal und Tadka mischen – Servieren!

Nun ist der große Moment gekommen. Wir mischen Dal und Tadka. Je nach Belieben rühren wir noch etwas Wasser hinzu, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. Dazu passt Reis und Fladenbrot.

Rezept für Gujarati Dal

Gujarati Dal

Gujarati Khatti Meethi Dal Tadka

Würzig, fruchtig sauer, scharf und süß. Dieses cremige Dal mit Toor Linsen nach Art von Gujarat vereint alle Geschmäcker.
5 from 1 vote
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Einweichen 30 Minuten
Gericht Hauptspeise
Küche Gujarat, Indien
Portionen 4

Kochutensilien

  • Schnellkochtopf
  • Reibe für Ingwer

Zutaten
  

Dal (siehe Hinweis)

  • 200 g gelbe Straucherbsen, halbiert Toor Dal
  • 50 g gelbe Mungobohnen, halbiert Moong Dal
  • 50 g rote Linsen, halbiert Masoor Dal
  • 1/2 TL Kurkuma
  • 1 grüne Chilischote
  • etwas Ingwer gerieben oder gewürfelt

Tadka

  • ein paar EL Öl oder Ghee zum Dünsten
  • 1-2 TL Kreuzkümmelsamen
  • 2 TL braune Senfkörner
  • 2 TL Bockshornkleesamen
  • 1 getrocknete Chilischote oder etwas Kashmiri-Chilipulver
  • 1 TL Asafoetida Hing, Stinkasant, siehe Hinweise
  • gute 10-15 Curryblätter frisch, siehe Hinweis
  • eine handvoll Erdnüsse (geschält)
  • 1 TL Kurkuma
  • 2-3 Tomaten

Zum Abschmecken

  • Tamarindenwasser (oder -paste) alternativ Limettensaft
  • Salz
  • 1-2 EL Jaggery Rohrzucker

Anleitungen
 

Dal vorbereiten

  • Dals gründlich waschen. Zum Beispiel in einer Schüssel mit Wasser mit den Händen durchwalken und schmutziges Wasser anschließend abgießen. Bei Bedarf mehrmals wiederholen bis das Wasser halbwegs klar bleibt.
  • Dals ca. 30 Minuten in reichlich Wasser einweichen.
  • Dals mit der dreifachen Menge frischem Wasser mit einer Prise Salz, Kurkuma und etwas geriebenem Ingwer (1-2TL) im Schnellkochtopf ca. 10-15 Minuten weich bis matschig kochen.

Tadka vorbereiten

  • Tomaten waschen und fein würfeln. Curryblätter (sofern frisch) waschen und abtrocknen. Gewürze aus den Schränken zusammenklauben 🙂
  • Öl in einem Topf erhitzen. Kreuzkümmelsamen, Bockshornkleesamen, Senfkörner, getrocknete Chilischote und Curryblätter rösten bis die Körner zu knistern und duften beginnen.
  • Erdnüsse und Tomatenwürfel dazugeben. Sobald die Tomaten weich werden, Hing und Kurkuma einrühren.
  • Jaggery und Tamarindenwasser hinzufügen. Mit Salz abschmecken.
  • Tadka mit dem Dal mischen und servieren.

Notizen

Hing, auch Asafoetida oder Stinkasant genannt, ist ein gelbes Pulver mit unangenehmen Geruch. Es entwickelt aber beim Kochen ein leckeres Zwiebel- und Knoblaucharoma. Es wird in der indischen Küche deshalb als Zwiebel- und Knoblauchersatz verwendet.
Frische Curryblätter erhält man in indischen Lebensmittelgeschäften. Sie müssen gekühlt oder gefroren aufbewahrt werden. Getrocknete Curryblätter sind dagegen leichter erhältlich. Da sie weniger aromatisch sind, sollte man die Menge verdoppeln.
Keyword Dal, Gujarati, Hülsenfrüchte, Tadka, Tarka, Toor Dal

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Resteverwertung für Gujarati Dal

Dieses Gujarati Dal lässt sich mit Roti einfach zu einem Dal Dhokli aufwerten. Im Grunde ist das eine indische Flädlesuppe 🙂

Für Dal Dhokli schneidet man die Roti-Fladen in Streifen oder kleine Rauten und wärmt sie im Dal 5-10 Minuten auf. Dafür muss man das Dal eventuell noch mit einem guten Schluck Wasser verdünnen.

Mein Tipp also: Mehr Dal und mehr Roti machen. Am nächsten Tag lässt sich mit wenig Aufwand ein neues vollwertiges Gericht zaubern.



4 Gedanken zu “Gujarati Khatti Meethi Dal Tadka – Dal nach Art von Gujarat”

  • 5 Sterne
    Hallo Dennis & Familie,

    als ich nach Daal-Rezepten suchte, bin ich auf Eure Seite gestoßen und habe eine tolle Vielfalt gefunden.
    Was mir besonders gefällt, ist Eure Angabe von Alternativ-Zutaten und Eure Erläuterungen zu Zutaten und Begriffen.
    Das befriedigt meine kulturelle Neugier.
    Nicht zu reden von den appetitanregenden Photos!
    Gut fände ich es, wenn Ihr die Problematik des Gewürzhandels (Anbaubedingungen, Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit, Schadstoffbelastung) thematisieren und Euren Umgang damit schildern würdet.

    Ansonsten: Weiter so und viel Spaß!

    Thomas
    Weiter so

    • Hallo Thomas,

      vielen lieben Dank für Deinen wertschätzenden und differenzierenden Kommentar.
      Unsere Beiträge zeigen tatsächlich die schönen Seiten der magischen Gewürzküche und lassen bei aller Leidenschaft und eben kultureller Neugier die Schattenseiten außen vor.
      Ich werde mit Sicherheit genug Gelegenheiten finden, mich in alten und neuen Artikeln kritisch mit den dunklen Seiten auseinanderzusetzen.
      Denn tatsächlich lässt sich nicht immer frei von Gewissensbissen mit exotischen Zutaten kochen – darunter nicht nur Gewürze, sondern auch weitere Zutaten, die man nicht an jeder Ecke mit sämtlichen Zertifikaten und aus kontrolliertem Anbau erhält.

      Danke und viele Grüße
      Dennis

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