Blender vs. Food-Prozessor: Was brauche ich wirklich?

Blender vs. Food-Prozessor: Was brauche ich wirklich?

Stehst vor der Entscheidung, ob Du Dir einen Blender oder einen Food-Prozessor zulegen sollst? In diesem Artikel zeige ich Dir anhand meiner persönlichen Erfahrung, wofür sich die Geräte am besten eignen oder auch nicht.

Beide Gerätetypen sind enorm hilfreiche, vielseitige und leistungsstarke Küchenhelfer – aber leider auch sehr kostspielig. Je nach Kochgewohnheit macht das eine oder andere Gerät mehr Sinn für Dich – oder vielleicht auch beide oder gar keins. Bei mir sind zum Beispiel beide Gerätetypen täglich für verschiedene Zwecke im Einsatz.

Was ist und kann ein Hochleistungsmixer / Blender?

Ein Hochleistungsmixer besteht in der Regel aus zwei Teilen. Einem robusten, schweren Standfuß mit einfachem Bedienfeld, und einem abnehmbaren Mixbehälter mit Deckel und integrierten rotierenden Klingen aus hochwertigem Metall. Im Standfuß ist ein Motorblock integriert, der um die 1500 Watt Leistung liefert und das Messer im Mixbehälter antreibt. In der Regel kann die Geschwindigkeit des Messers über das Bedienfeld (stufenlos) geregelt werden.

Der Blender / Hochleistungsmixer brilliert bei:

  • Smoothies, Säfte und Milchshakes
  • Cremige Suppen, Saucen, Dips
  • Nussmilch und Nusscremes
  • Eiscreme und Sorbets
  • Emulgieren von Mayonnaise und Aioli

Mit der hohen Leistung und Drehzahl des Motors, sowie den scharfen Klingen kann der Blender schnell und gründlich (und dabei ziemlich laut) weiche, harte und faserige Zutaten zerkleinern. Zum Beispiel: Nüsse, Getreide, (rohes) Gemüse und (gefrorenes) Obst und Eiswürfel. Blender eignen sich ideal zum Herstellen von cremigen Smoothies, Suppen und Saucen.

Manche Blender sind so leistungsstark und robust, dass sie Suppen allein durch die Reibung des Messers beim Mixen erhitzen können.

Was ist und kann ein Food-Prozessor?

Ein Food-Prozessor hat in der Regel eine ähnliche Bauart wie ein Hochleistungsmixer: Standfuß und Mixbehälter. Der Standfuß hat ebenfalls einen schweren Motorblock integriert. Auf diesem lassen sich jedoch allerhand Behälter unterschiedlicher Größe montieren, mit diversen Messern, Schneiden, Reiben und Quirlen.

Die Leistung des Motors liegt mit ca. 1000 Watt normalerweise unter der von Hochleistungsmixern. Auch die Motordrehzahl ist geringer und oft nicht einstellbar.

Der Food Prozessor brilliert bei:

  • Reiben, Raspeln, Hobeln, Schneiden, Hacken von Obst, Gemüse und Käse
  • Teig kneten und Sahne schlagen
  • Dips
  • Emulgieren von Mayonnaise und Aioli
  • (mit Zubehör) Würfeln
  • (mit Zubehör) Entsaften von Obst und Gemüse
  • (mit Zubehör) Schälen von Kartoffeln und Karotten

Unterschied zwischen Food-Prozessor und Hochleistungsmixer

Die Anwendungsgebiete von Food-Prozessoren und Hochleistungsmixern überlappen sich.

Der Unterschied liegt bei: Reiben, Raspeln, Hobeln, Schneiden (Schälen, Entsaften, Würfeln je nach Zubehör)

Der Hochleistungsmixer kann das nämlich gar nicht.

Ja, damit hat der Blender seine Daseinsberechtigung verloren. Halt, so einfach ist das nicht …

Der Food-Processor kann mit entsprechendem Zubehör alles irgendwie, sogar Karotten und Zucchini mit Spiralschneider-Aufsatz in Low-Carb-Spaghetti schneiden. Aber bis auf Reiben, Raspeln, Hobeln kann er nichts so richtig gut.

Besonders bei Smoothies und cremigen Saucen oder Suppen tritt dieser Nachteil ganz stark in den Vordergrund. Beim Hochleistungs-Mixer kann man in der Regel auf das Passieren verzichten. Beim Food Processor fällt obendrauf noch eine Menge Reinigungsaufwand an. Die Hersteller versuchen da gerne noch zu tricksen: mit Einsätzen, die Spritzen verhindern und das Behältervolumen verringern. Meines Erachtens mit mäßigem Erfolg. Beispiel: Der sogenannte Blendermix-Einsatz beim Magimix 5200 ist einfach nur unbrauchbar.

Wann sollte ich einen Hochleistungsmixer/Blender kaufen?

Wenn Dir Perfektion wichtig ist und Du die besten Smoothies und cremigsten Saucen, Suppen, Dips und Sorbets zubereiten willst, dann geht kein Weg am Hochleistungsmixer vorbei.

In diesen Disziplinen ist mein Mixer unschlagbar:

Der Reinigungsaufwand beim Mixer hält sich in Grenzen. Meist reicht oberflächlich ausspülen, dann warmes Wasser mit einem kleinen Tropen Spüli für 30 Sekunden mixen, nochmal mit Wasser klar ausspülen und abtrocknen. Sehr wenig Aufwand im Vergleich zum Food Processor (ehrlich!).

Wann sollte ich einen Food-Prozessor kaufen?

Wenn Du viel Platz zum Verstauen des Zubehörs hast, welches Du gegebenenfalls niemals brauchst.

Ok, Scherz beiseite … aber überlege Dir wirklich (!) gut, ob Du den Entsafter-Aufsatz, das Würfel- und Spiralschneider-Set, das Julienne-Messer und den Parmesanhobel brauchst. Beachte auch, dass die ganzen Zubehörteile nach Benutzung gereinigt werden wollen. Das kostet gerne mal mehr Zeit als die Benutzung des Geräts zum Zerkleinern von Zutaten. Auch wenn die Teile (je nach Modell und Hersteller) spülmaschinenfest sind, überlege ich mir trotzdem im Voraus, ob ich die Maschine für bestimmte Arbeitsschritte wirklich einschalten und schmutzig machen will.

Ein Food-Processor punktet bei Vielseitigkeit! Wenn Dir das wichtiger ist als Perfektion, dann ist der Food-Processor die richtige Wahl.

Wenn Du oft große Mengen an Obst und Gemüse zerkleinern möchtest (d. h. Raspeln, Reiben etc.), dann erspart Dir der Food Processor enorm viel Zeit gegenüber Handarbeit.

In diesen Disziplinen ist mein Food Processor unschlagbar:

  • Mal eben 500 g Pilze gleichmäßig fein würfeln (mit Würfelschneider)
  • 10–15 Zwiebeln für eine Kompanie-Ration Käsespätzle mit Schmelzzwiebeln ohne Tränen in Ringe schneiden
  • 3 kg Pizzateig in mehreren Durchgängen auf Vorrat kneten, wobei bei 1 kg Hefeteig der ganze Kasten schon gefährlich rumpelt 😉
  • Äpfel und Karotten für einen Beilagensalat reiben
  • Zucchini oder Gurken für den Salat in dünne Scheiben hobeln
  • Einen riesigen Kopf Rotkohl in wenigen Sekunden hobeln für Apfelrotkohl
  • Masse für Falafel oder Linsenbällchen zerkleinern, aber nicht zu fein pürieren
  • Fleischwürfel zu feinem Hackfleisch zerkleinern
  • Eher feste und grobe Aufstriche, Dips oder Pestos, wie z. B. Guacamole, Grünkohl-Pesto oder Champignon-Zwiebel-Aufstrich

Mein persönliches Fazit

Ich besitze beide Geräte und gebe sie nicht wieder her. Sollte ich mich aber zum Beispiel aus Platzgründen für eines der beiden Geräte entscheiden müssen, dann würde ich dem Hochleistungsmixer Vorrang geben.

Eine preiswerte und platzsparende Trommelreibe mit Kurbel kann für kleinere Mengen Obst und Gemüse in den Paradedisziplinen Reiben, Raspeln und Hobeln ebenso brillieren und den Food Processor für mich ersetzbar machen.



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert