Ají de atún – peruanisches Thunfisch-Chili

Ají de atún – peruanisches Thunfisch-Chili

Ají de gallina (auch ají de pollo) ist ein peruanischer Klassiker und sicher vielen ein Begriff. Das beliebte peruanische Hühner-Chili lässt sich aber auch mit Thunfisch (atún) anstelle von Hühnchen (pollo) zubereiten. Und genau um diese Variation geht es hier: Ají de atún, peruanisches Chili mit Thunfisch.

Serviert wurde mir dieses Gericht zum ersten Mal auf einer kleinen Familienfeier. Neben den üblichen Verdächtigen am Büfett, wie Causa, Huancaina und Crema volteada, gab es dieses herrliche Thunfisch-Chili. Keine Frage: Nachkochen und auf den Blog packen!

Die Zubereitung ist sehr einfach und die Zutaten leicht erhältlich, bis auf peruanische Chili. Genauer: Ají amarillo. Diese mild-scharfe gelbe Chilischote aus Peru gibt vielen Gerichten, wie z. B. Huancaina-Sauce, ihren charakteristischen Geschmack und gleichzeitig eine gelbe Färbung. Frische Schoten sind hierzulande nahezu nicht erhältlich. Mit der Aufzucht bin ich auch schon gescheitert 😉

Abhilfe schafft Ají amarillo Paste. Diese bekommt man im südamerikanischen Feinkostladen oder einfach online. Es gibt verschiedene Hersteller, z. B. la latina oder Del Huerto. Die Preise schwanken sehr stark zwischen 5 und 12 Euro pro Glas. Vergleichen lohnt sich! Nach dem Öffnen gut verschlossen hält sich die Paste im Kühlschrank ewig.

Ají de atún zubereiten

Die Zubereitung ist super easy und schnell. Aber zunächst werfen wir ein Blick auf die Beilagen: Reis, Kartoffeln, schwarze Oliven, Eier – ggf. auch Koriander, Petersilie oder ein paar Salatblätter

Solche Kombis finden wir bei vielen peruanischen Gerichten. Bemerkenswert ist auch, dass Peruaner gerne Reis und Kartoffeln servieren. Hierzulande streitet man sich ja bekanntlich darüber, ob man sogar eine einzelne kohlenhydratreiche Beilage weglassen oder reduzieren kann. Peruaner sparen sich diese Low-Carb-Diskussion und servieren einfach zwei Sattmacher-Beilagen: Reis und Kartoffeln! 😉

Bevor wir also die Sauce zubereiten, setzen wir also schon mal den Reis und die Kartoffeln auf. Auch die Eier können wir schon hartkochen.

Thunfisch-Chili zubereiten

Zuerst weichen wir Weißbrot in Kondensmilch oder Milch ein. Weißmehlsemmeln, Toastbrot oder ein Stück Baguette sind perfekt.

Wir schälen Zwiebeln und Knoblauchzehen, würfeln beides (nicht allzu) fein und bereiten daraus dann ein Sofrito zu. Das heißt, wir dünsten beides in Olivenöl, bis die Zwiebeln glasig sind. Dann rühren wir etwas gemahlenen Kreuzkümmel und Ají amarillo Paste unter.

Nun geben wir auch Gemüsebrühe, eine Handvoll Pekannüsse (alternativ Mandeln oder Walnüsse) und das eingeweichte Brot dazu und pürieren die Masse zu einer glatten Sauce. Ich mache das im Food Processor. Ein Stabmixer tuts genauso.

Im Topf erhitzen wir die Sauce wieder und rühren geriebenen Parmesan ein. Zu guter Letzt kommt der Thunfisch dazu. Da die Sauce etwas andickt, müssen wir die Konsistenz ggf. mit etwas Wasser anpassen.

Servieren

Traditionell werden Kartoffelscheiben ziegelartig auf dem Teller ausgelegt und die Sauce darüber verteilt. Am Tellerrand platzieren wir ein Reishütchen, z. B. mittels Servierring oder kleiner Tasse.

Obenauf verteilen wir schwarze Oliven und Eierspalten.

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Rezept für Ají de atún

Ají de atún - peruanisches Thunfisch-Chili

Ají de atún – peruanische Chilisauce mit Thunfisch

Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 25 Minuten
Gericht Hauptspeise
Küche Peru, Südamerika
Portionen 4

Kochutensilien

  • Stabmixer oder Food Processor

Zutaten
  

  • 50-70 g Weißbrot
  • 340 g Kondensmilch alternativ frische Milch
  • 1 Zwiebel
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • einige EL Olivenöl zum Dünsten
  • 1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
  • 2-3 TL Aji amarillo Paste
  • eine handvoll Pekannüsse
  • 200 ml Gemüsebrühe
  • 250 g Thunfisch aus der Dose
  • 40-50 g geriebener Parmesan

Zum Servieren

  • ein paar Stiele Koriander oder Petersilie zum Garnieren
  • 4 hartgekochte Eier
  • ca. 20 schwarze Oliven
  • Reis und Kartoffeln als Beilage

Anleitungen
 

Beilagen vorbereiten

  • Reis und Kartoffeln kochen und warmhalten.
  • Eier hartkochen, abschrecken, pellen und vierteln.
  • Koriander waschen, trocken schütteln, Blättchen abzupfen. Nach Belieben hacken.

Sauce zubereiten

  • Weißbrot grob würfeln oder zerzupfen und in Kondensmilch einweichen.
  • Zwiebel und Knoblauch abziehen und grob würfeln. Beides in einem mittelgroßen Topf in Olivenöl andünsten bis die Zwiebeln glasig sind. Aji amarillo Paste und Kreuzkümmel unterrühren, kurz anschwitzen und dann etwas abkühlen lassen.
  • Eingeweichtes Brot, Gemüsebrühe, Pekannusse und gedünstete Zwiebel-Chili-Mischung zu einer glatten Sauce pürieren, z. B. mit Stabmixer oder Food Processor.
  • Sauce im Topf wieder erwärmen und geriebenen Parmesan einrühren. Thunfisch mit der Gabel etwas zerzupfen und ebenfalls unterrühren.
  • Nach Bedarf etwas Wasser zugeben, um die Konsistenz anzupassen. Die Sauce dickt mit der Zeit ein.

Anrichten

  • Kartoffeln in Scheiben schneiden und fächerartig auf Tellern verteilen. Reis mithilfe einer Tasse oder eines Servierrings oder einer Tasse als Hütchen auf dem Teller anrichten.
  • Reichlich Sauce über die Kartoffeln geben. Mit schwarzen Oliven, Eiern und frischem Koriander garnieren.

Notizen

Auch gewürfelte Avocado passt zum Garnieren.
Keyword Aji amarillo, Chili, Thunfisch
Ají de atún - peruanisches Thunfisch-Chili

Weitere peruanische Rezepte

Willst du weitere südamerikanische Köstlichkeiten ausprobieren? Oben haben wir ja schon ein paar Büfettklassiker angeteasert. Darunter Causa (limeña), Papas a la huancaina oder Crema volteada.

Für Causa limeña schichtet man würzige Kartoffelmasse mit Thunfisch-Salat in eine Auflaufform, d.h. eine Kartoffelpüree-Basis, eine Lage Thunfisch-Salat, ein Deckel aus Thunfisch-Püree und hartgekochte Eier, Oliven oder Avocado-Spalten als Dekoration. Wer Causa besonders edel servieren möchte, verwendet Servierringe statt einer Auflaufform. Wer keinen Fisch mag, tauscht die Thunfisch-Füllung durch Pollo (Hühnchen) aus. Vegetarier erfreuen sich dagegen an einer Füllung aus Pilzen oder Avocado.

Neben Causa dürfen Papas a la huancaina beim Büfett natürlich nicht fehlen. Das ist eine Vorspeise mit Kartoffeln, Eiern, Oliven und scharfer Käsesauce aus Feta, Crackern, Kondensmilch und Aji amarillo. Die Huancaina-Sauce hat durchaus Ähnlichkeiten zur Sauce, die wir für unsere Ají de atún zubereiten. Anstelle von Crackern, verwenden wir hier Weißbrot und statt Feta eben etwas Parmesan.

Wenn du es so richtig krachen lassen möchtest, dann servierst du deinen Gästen peruanische Empanadas. Die mit Hackfleisch gefüllten und kunstvoll geformten Teigtaschen sind der Star auf jeder Party.

Als süßes Dessert bereitest du Crema volteada zu. Das ist ein schnittfester peruanischer Vanillepudding, der mit einer Karamellsauce übergossen serviert wird. Bei den Franzosen ist das Dessert auch als Crème Caramel bekannt. Der große Unterschied besteht aber darin, dass bei Crema Volteada keine frische Milch und Sahne verwendet wird, sondern gezuckerte Kondensmilch, sogenannte dulce de leche – hier besser bekannt als Milchmädchen.



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