Schlagwort: Hühnchen

Chicken Tikka Masala – Curry mit Hühnchen

Chicken Tikka Masala – Curry mit Hühnchen

Chicken Tikka Masala ist ein indisch-britisches Curry mit mariniertem Huhn und besonders beliebt in indischen Restaurants außerhalb Indiens.

Indisches Butter Chicken – Murgh Makhani

Indisches Butter Chicken – Murgh Makhani

Butter Chicken ist ein Klassiker der indischen Küche. Tandoori Hühnchen vom Vortag wird in einer sahnigen Tomatensauce serviert.

Tandoori Chicken

Tandoori Chicken

Tandoori Hähnchen (auch Tanduri Huhn) ist ein echter Klassiker der indischen Küche. Ganze Hähnchen oder auch nur Keulen und Brüste werden für Tandoor Chicken mit einer würzigen roten Joghurtmarinade bestrichen, aufgespießt oder aufgehängt und in einem Tandur (indischer/orientalischer Backofen) gebacken bzw. gegrillt. Der Tandur ist kuppelförmiger Ofen aus Ton mit einer verschließbaren Öffnung an der Oberseite. Eine Glut unten auf dem Boden heizt den Ofen. Fladenbrote (z. B. Naan) werden an die heißen Innenwende „geklebt“ und dort gebacken, während andere Spezialitäten, wie Tandoori Hühnchen, an Spießen mittig über der Glut gegrillt werden. Die Art der Zubereitung erinnert durchaus an unsere Brathendl, die man am Drehspieß knusprig grillt.

Ursprünglich wollte ich nur ein klassisches Butter Chicken (Murgh Makhani) zubereiten, das wie das berühmte Dal Makhani seinen Ursprung im Restaurant Moti Mahal in Delhi hat (siehe Wikipedia). Meine Recherche hat jedoch ergeben, dass Butter Chicken aus der Resteverwertung für übriggebliebenes Tandoori Huhn vom Vortag entstanden ist. Natürlich muss man für Butter Chicken nicht extra Chicken Tandoori zubereiten, aber ich schlage nunmal gerne mehrere Fliegen mit einer Klappe 🙂

Tandoori Chicken ohne Tandur zubereiten

Die wenigsten von uns werden einen traditionellen Tandur im Garten haben… Also muss indoor ein einfacher Elektroofen herhalten. Das funktioniert auch und beim Raucharoma können wir tricksen.

Ganzes Hähnchen oder nur Keulen und Brüste für Tandoori Chicken?

Ich habe mich durch diverse Rezepte und indische Youtube-Videos gewälzt. Der überwiegende Teil der Quellen verwendet Hähnchenkeulen und -brüste ohne Haut. Manche marinieren und grillen auch den ganzen Vogel – jedoch vorwiegend ohne Haut.

Für unser Rezept verwende ich ein ganzes Hähnchen – jedoch mit einem Hintergedanken. Das ganze Hähnchen zerlege und häute ich. Lediglich die Keulen, Flügel und Brüste verwende ich für Tandoori-Huhn. Aus den Resten, also Karkasse und Haut, bereite ich mit einem Bund Suppengrün eine kräftige Hühnerbrühe zu. Herrlich für Suppen, Saucen oder Risotti.

Es braucht etwas Geschick und Übung zum Zerlegen eines Huhns. Aber es gibt genug Videotutorials im Netz. Ich habe mich z. B. an die Anleitung von Stefan Marquard gehalten. Wer den Aufwand jedoch scheut und sich auch nicht um die Reste kümmern will: einfach nur Hähnchenkeulen besorgen und marinieren.

Marinade für Tandoori-Huhn

Das Hühnchen wird zwei Mal mariniert. Die erste Marinade für Tandoori Chicken besteht lediglich aus Ingwer-Knoblauch-Paste, Salz und Limettensaft – manchmal auch Chili, vorzugsweise Degi- bzw. Kashmiri-Chili. Zunächst schneiden wir das Fleisch an mehren Stellen ca. 1cm tief ein. Danach reiben wir die Hähnchenteile einfach mit der Ingwerpaste ein, salzen sie kräftig und beträufeln sie anschließend mit Limetten- oder Zitronensaft. Nach gut 30 Minuten Ruhen im Kühlschrank geht es mit Marinade 2 weiter.

Für die zweite Marinade mischen wir Joghurt, etwas Öl, Salz und Limettensaft mit zahlreichen Gewürzen – unserem Tandoori Masala. Die Gewürzmischung Tandoori Masala kann man auch fertig kaufen. Ich mache das lieber selbst und auf den roten Farbstoff in fertigem Tandoori Masala kann ich auch verzichten – dafür gibt es ja Kashmiri-Chili. Dieses verleiht eine schöne rote Farbe, aber etwas mehr Schärfe als Paprika. Also nicht 1:1 mit scharfem Chilipulver ersetzen, sondern lieber Paprika verwenden. Für Raucharoma ohne Tandur und gleichzeitig rote Farbe kann auch geräuchertes Paprikapulver (Paprika de la vera) sorgen. Das ist zwar nicht sonderlich authentisch, aber meines Erachtens ein echt guter Cheat für tolles Aroma. Um auf traditionelle indische Art für Raucharoma zu sorgen, kann man vor dem Servieren die Dhungar-Technik anwenden – siehe auch Abschnitt unten.

Indische Rezepte verwenden abgetropften Joghurt, sogenannten Hung Curd, als Basis für die Tandoori-Marinade. Dafür gibt man Joghurt in ein Musselin-Tuch bzw. -Beutel und lässt ihn „aufgehängt“ einige Zeit abtropfen. Der Joghurt verliert dadurch Flüssigkeit und bekommt eine Konsistenz wie Quark. Auch hier kann man sich etwas Aufwand sparen indem man griechischen Joghurt verwendet. Dieser ist bereits etwas fester.

Hinweis bzgl. Senföl

Beim Öl greifen die indischen Rezepte auf Senföl zurück. Etwas Rapsöl und ein bisschen Speisesenf ist eine gute Alternative. Ich habe einfach nur Rapsöl verwendet.

Senföl wird in Indien zum Braten und Frittieren verwendet. Hier in Deutschland wird es als Massage-Öl mit dem Hinweis „nur für die äußere Anwendung / for external use only“ verkauft. Der hohe Anteil an Erucasäure wird als bedenklich eingestuft. Diese zerfällt jedoch beim Erhitzen und auch der stechende Geschmack wird abgemildert.

Tandoori Chicken zubereiten

Bei den Gewürzen kann und sollte man grundsätzlich kreativ sein und sich nicht sklavisch ans Rezept halten. Meine Mischung sah so aus: Kashmiri-Chili sorgt für Schärfe und rote Farbe, dazu etwas zerstoßener Kreuzkümmel und Kardamom, sowie etwas selbstgemachtes Garam masala, eine Prise Zimt und Kurkuma. Zum Schluss ein paar getrocknete und mit der Hand zerriebene Bockshornkleeblätter (Kasuri Methi).

Die Hähnchenteile reibt man nun mit der Joghurt-Marinade ein und lässt sie nochmal im Kühlschrank ruhen für 30-60 Minunte oder länger.

Beilage für Tandoori Chicken

Serviert wird Tanduri Chicken oft nur mit roten Zwiebelringen und Limettenstücken. Während das Huhn mariniert, kann man sich aber wunderbar um noch mehr Beilagen kümmern. Zu Tandoori Huhn passt ein Raita. Das ist ist ein einfacher Joghurt-Dip, ähnlich wie Tsatsiki. Auch ein mildes grünes Chutney aus Koriander und Minze eignet sich als Beilage. Ich nutze die Zeit auch, um Fladenbrot, z. B. Naan oder Roti zu backen. Natürlich kann man auch einfach Reis waschen, einweichen und kochen – evtl. verfeinert mit etwas Sternanis, Nelke und Safran.

Tandoori-Huhn im Ofen backen

Die marinierten Hähnchenteile verteilt man einfach auf dem Rost und bäckt sie für ca. 20 Minuten auf mittlerer Schiene bei 170° C Umluft. Unter dem Rost platziert man ein Backblech oder eine Fettwanne, um das herabtropfende Fett aufzufangen. Tandoori-Huhn mit vorbereiteten Beilagen servieren! Guten Appetit…

… und unbedingt Reste übriglassen, um danach ein herrliches Butter Chicken zuzubereiten.

Dhungar-Technik für natürliches Raucharoma

Tandoori-Hühnchen nimmt im Tandoor über offener Glut ein natürliches Raucharoma an, das scheinbar unsere Ur-Instinkte aus der Steinzeit befriedigt: Fleisch + Rauch = Lecker!

Wie oben erwähnt, haben wir mit geräuchertem Paprikapulver (Paprika de la vera) getrickst und Raucharoma in die Marinade gepackt.

Die indische Küche kennt hier die altbewährte Dhungar-Methode zum Räuchern von Gerichten ohne Tandur oder Grill. Ein bisschen offenes Feuer benötigt man leider trotzdem. Bei dieser Technik entzünden wir ein paar Stücke Holzkohle und beträufeln sie in einer kleinen feuerfesten Schale mit etwas Öl, worauf sofort starker Rauch entsteht. Diesen fangen wir mit einem Deckel oder einer großen Schüssel ein, damit er sich in den nächsten 2-3 Minuten auf die Speisen legen kann.

Im Falle unseres Tandoori-Hühnchens würden wir alle Hähnchenteile vor dem Servieren rund um das Rauchschälchen in der Mitte auf einer Platte verteilen und mit einer großen Salatschüssel abdecken, damit der Rauch nicht entweichen kann. Bitte nur im Freien ausprobieren 🙂

Rezept für indisches Tandoori Chicken

Tandoori-Huhn mit Naan, Raita und grünem Chutney

Tandoori Chicken aus dem Ofen

Für diesen indischen Klassiker wird Hühnchen mit einer scharf-würzigen Joghurt-Marinade mariniert und im Ofen gebacken. Ursprünglich wird das Fleisch in einem Tandur gegrillt. Aber wir kriegen das auch mit einem normalen Ofen hin.
Vorbereitungszeit 30 Min.
Zubereitungszeit 30 Min.
Marinieren 1 Std.
Gericht Hauptspeise
Land & Region Indien
Portionen 4 Portionen

Equipment

  • Ofen, 170 °C Umluft, Rost, Fettwanne
  • Mörser für Gewürze
  • Zitruspresse
  • Schüssel zum Marinieren

Zutaten
  

  • 2 kleine Hühnchen je ca. 1000g, siehe Hinweis

Erste Marinade

  • 2-3 cm Ingwer
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • 1 kleine grüne Chilischote
  • 2 TL Limettensaft
  • Salz

Zweite Marinade

  • 2-3 TL Öl vzw. Senföl, alternativ Rapsöl und etwas Speisesenf
  • 1-2 TL Kichererbsen-Mehl (optional)
  • 1-2 TL Kashmiri-Chili siehe Hinweis
  • 1 TL Kreuzkümmelsamen
  • 4 grüne Kardamomkapseln
  • 1 TL getrocknete Bockshornkleeblätter Kasuri Methi
  • 1 TL Garam masala
  • 1 Prise Zimt
  • 1 Prise Kurkuma
  • 300-400 g (griechischer) Joghurt, abgetropft siehe Hinweis
  • 2 TL Limettensaft
  • Salz

Anleitungen
 

  • Hähnchen zerlegen und Haut abziehen. (Siehe Hinweis zur Resteverwertung von Haut und Karkasse)
  • Ingwer schälen und Knoblauch abziehen. Grüne Chili waschen, halbieren und Kerne entfernen. Alles zu einer Paste verarbeiten – fein reiben oder -würfeln und im Mörser zerstoßen.
  • Hähnchenteile mehrmals einschneiden – drei Schnitte in die Hänchenbrust, ca. 1cm tief. Ebenso zwei Schnitte an den Keulen. Dadurch kann die Marinade tiefer eindringen und das Fleisch gart schneller.
  • Hähnchenteile salzen, mit Ingwer-Knoblauchpaste einreiben und Limettensaft beträufeln. Im Kühlschrank eine halbe Stunde marinieren lassen.
  • Kardamom-Kapseln mit dem Messer aufdrücken. Kardamom- und Kreuzkümmelsamen zusammen mit Bockshornkleeblättern im Mörser zerstoßen.
  • Joghurt mit Öl, Kichererbsenmehl und allen Gewürzen vermischen. Mit Salz und Limettensaft abschmecken.
  • Hähnchenteile mit der zweiten Marinade einreiben und im Kühlschrank nochmal gut eine Stunde marinieren lassen.
  • Ofen vorheizen. Marinierte Hähnchenteile auf dem Rost verteilen und im Ofen bei 170° C Umluft ca. 20 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Eine Fettwanne oder ein Backblech unter dem Rost platzieren, um herabtropfendes Fett aufzufangen.
  • Hähnchen bestenfalls mit roten Zwiebelringen, geviertelten Limetten, Raita (Joghurt-Dip) und grünem Koriander-Minz-Chutney servieren.

Notizen

Hinweis bzgl. Hähnchen:
Statt ganzer Hähnchen kann man auch Keulen und Brüste verwenden, um sich das Zerlegen zu sparen. Aber aus Karkasse, Haut und Knochen kann man nach dem Zerlegen mit etwas Suppengrün eine wunderbare Hühnerbrühe kochen. Ein ganzer Vogel und die Mehrarbeit lohnt sich! Natürlich kann auch das Huhn im Ganzen marinieren und backen.
Hinweis bzgl. Kashmiri-Chili:
Kashmiri-Chili ist ein eher mildes Chili, das Speisen eine kräftige rote Farbe verleiht. Es ist aber schärfer als scharfes Paprikapulver. Bitte nicht 1:1 mit scharfem Chilipulver ersetzen, sondern eher Paprika verwenden. Man könnte auch Paprika de la vera (geräuchertes Paprikapulver) verwenden, um für etwas Raucharoma zu sorgen, das das Fleisch in einem mit Holz befeuerten Tandur bekäme.
Hinweis bzgl. Joghurt:
Indische Rezepte sprechen oft von Hung Curd. Joghurt wird in ein Passiertuch aus Musselin-Stoff gegeben, ausgedrückt und für 1-2 Stunden zum Abtropfen aufgehängt. Durch den Flüssigkeitsverlust bekommt der Joghurt eine feste Konsistenz wie Speisequark. Muss man nicht machen. Griechischer Joghurt oder Rahmjoghurt ist dickflüssiger als normaler Joghurt und tuts auch.
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Tandoori-Huhn mit Naan, Raita und grünem Chutney

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