Ras el Hanout selber machen

Ras el Hanout selber machen

Ras el Hanout ist die bekannteste Gewürzmischung der nordafrikanischen Küche und ein wichtiger Teil der Küche Marokkos, Algeriens und Tunesiens. Die Gewürzmischung hat üblicherweise eine lange Zutatenliste (gerne über 20 Gewürze) und wird traditionell für Tajine, Couscous oder Fleischgerichte (z. B. Lamm) verwendet. Es gibt kein wirkliches Standard- oder Originalrezept für Ras el Hanout.

Wörtlich heißt Ras el Hanout „Kopf des Ladens“ bzw. „Chef des Ladens“, und deutet an, dass die Zusammenstellung und Zubereitung der Gewürzmischung Chefsache ist und natürlich die besten Gewürze beinhaltet. Damit ist die Anzahl der besten Ras el Hanout Rezepte gleich der Anzahl der Chefs.

In diesem Beitrag findest du mögliche Zutaten, Tipps und Tricks, mit denen du deine eigene Gewürzmischung selber machen kannst.

Woraus besteht Ras el Hanout?

Gefühlt besteht Ras el Hanout aus allen Gewürzen, die es gibt. Je nach Rezeptur ist von 15 verschiedenen Gewürzen die Rede, mal von 30 oder gar über 100. Wenn du Ras el Hanout zu Hause selber machen willst, dann wirst du wahrscheinlich nicht über das umfassende Inventar eines Gewürzhändlers verfügen. Das ist kein Problem. Mit diesen Zutaten kommst du schon recht weit:

  • Kreuzkümmel
  • Kurkuma
  • Koriander
  • Zimt
  • Muskat
  • Pfeffer
  • Kardamom
  • Nelken

Ansonsten finden sich gerne auch Macis (Muskatblüte), Lavendel- oder Rosenblüten, Sternanis, Bockshornklee, Kubebenpfeffer, Piment, Paprika, Galgant, weißer Pfeffer, Fenchel und Ingwer auf der Zutatenliste für die marokkanische Gewürzmischung.

Zutaten für Ras el Hanout

Es gibt wahrscheinlich nur wenige Gewürze in meiner Küche, die nicht in der Mischung landen. Der größte Zeitaufwand besteht für mich meist darin, sämtliche Gewürze aus den Schränken zusammenzutragen.

Wenn ich Ras el Hanout mache, dann nutze ich aber die Gelegenheit für eine kleine Inventur: Döschen auffüllen, Schrank ausputzen, zur Neige gehende Gewürze auf den Einkaufszettel setzen.

Wofür verwende ich die marokkanische Gewürzmischung?

Ich verwende Ras el Hanout meist zum Abschmecken und Verfeinern von Gerichten mit orientalischem Touch. Ras el Hanout gibt einfach das gewisse Extra. Hervorragende Kandidaten sind Gerichte mit Couscous, Hirse oder Bulgur (z. B. Tabouleh) oder auch Schmorgerichte mit Lamm oder Geflügel.

Gerösteter Blumenkohl, gebackene Aubergine oder Ofenkartoffeln harmonieren extrem gut mit Ras el Hanout.

Du kannst mit Ras el Hanout auch ein Gewürzöl oder Gewürzbutter herstellen zum Beträufeln von Fleisch oder Gemüse. Ich mische zum Beispiel gerne Kichererbsen mit Gewürzöl und röste sie in der Pfanne an. Perfekt als Snack oder Topping für Suppen. Manchmal mische ich auch etwas Ras el Hanout in mein Hummus.

Oder ganz einfach: Gib ein bisschen Ras el Hanout auf ein Butterbrot mit Salz – herrlich!

In diesen Rezepten verwenden wir Ras el Hanout:

Mein Tipp für dein perfektes Ras el Hanout

Halte dich nicht an mein Rezept, sondern verwende es als Inspirationsquelle für deine eigene geheime Rezeptur. Stelle dein eigenes Ras el Hanout her! Und zwar mit den Gewürzen „deines Ladens“ … und schreibe die Mischung am besten auf!

Ich bin der Chef meines Ladens. Deshalb finden sich in meinem selbstgemachten Ras el Hanout auch nur die Zutaten, die es in „meinem Laden“ gibt! Für mich selbst ist dieses Rezept auch nur eine Gedächtnisstütze mit groben Mengenangaben.

Ich bevorzuge ganze Gewürze. Also z. B. Kreuzkümmelsamen anstelle von gemahlenem Kreuzkümmel oder Zimtstange anstelle von gemahlenem Zimt. Der Vorteil ist, dass ich diese in einer Pfanne vorher ohne Öl anrösten kann. Danach zerstoße ich sie im Mörser. Für größere Mengen verwende ich mittlerweile ein kleine elektrische Gewürzmühle. Du kannst auf das Rösten verzichten und auch gemahlene Gewürze verwenden.

Rezept für Ras el Hanout

Selbstgemachtes Ras el Hanout

Ras el Hanout

Ras el Hanout ist eine nordafrikanische Gewürzmischung. Sie passt hervorragend zu orientalischen Fleischgerichten und Couscous.
Zubereitungszeit 30 Minuten
Gericht Gewürz
Küche Marokko, Nordafrika, Tunesien
Portionen 50 Gramm

Kochutensilien

  • Pfanne zum Rösten
  • Mörser oder Gewürzmühle

Zutaten
  

ganze Gewürze

  • 2 EL Koriandersamen
  • 2 EL Kreuzkümmel
  • 2 Lorbeerblätter
  • 5 Nelken
  • 5 Kapseln grüner Kardamom
  • 1 Sternanis
  • 1-2 TL schwarzer Pfeffer
  • 2 getrocknete Muskatblüten Macis
  • 1 TL Schwarzkümmel
  • 1/2 TL Bockshornklee
  • 2-3 Pimentkörner

gemahlene Gewürze

  • 2 TL Zimt
  • 1 TL Paprika (edelsüß)
  • 3 TL Kurkuma
  • 1/2 TL Muskat (frisch gerieben)

Anleitungen
 

  • Kardamomkapseln mit dem Messer aufdrücken und Kerne herauslösen.
  • Ganze Gewürze behutsam in einer Pfanne anrösten. Im Mörser fein zerstoßen.
  • Zerstoßene Gewürze mit den gemahlenen Gewürzen gut vermischen. Ggf. sieben, grobe Stücke nochmals zerstoßen.

Notizen

Falls Lavendelblüten, Rosenblüten, gemahlener Ingwer, Galgant oder Kubebenpfeffer verfügbar -> rein damit 🙂
Eine elektrische Gewürzmühle erspart dir viel Handarbeit bei größeren Mengen.
Keyword Gerwürzmischung, Marokkanisch
Selbstgemachtes Ras el Hanout

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Warum mache ich Gewürzmischungen selbst?

Selbstgemachte Gewürzmischungen bieten viele Vorteile gegenüber gekauften Varianten. Das sind meine Gründe, warum ich gerne Aufwand für eigene Gewürzmischungen investiere:

  • Wissen, was drin ist: Verwende die Zutaten deiner Wahl – in der präferierten Quantität und Qualität.
  • Stets frisch und in der benötigten Menge: Selbstgemachte Gewürzmischungen kannst du in kleinerer Menge zubereiten. Das hat auch Vorteile für die Frische.
  • Geht eigentlich nie aus: Mit einem gut sortierten Gewürzschrank kannst du spontan Gewürzmischungen herstellen und den Vorrat wieder auffüllen
  • Flexibilität: Du kannst die Mischung variieren und z. B. weglassen, was du nicht magst oder nicht verträgst (Intoleranzen)

Nachteil ist natürlich, dass du für manche Gewürzmischungen gegebenenfalls exotische Basiszutaten in geringer Menge benötigst. Sind diese unverzichtbar und du wirst diese sonst nie brauchen, ist ein Griff zur gekauften Mischung natürlich sinnvoll.

Folgende Mischungen bereite ich in der Regel auf Vorrat zu:

  • Ras el Hanout (marokkanisch)
  • Garam masala (indisch)
  • Magic dust (America, barbecue rub)
  • Za’tar (Nordafrika, Vorderasien)

Takeaways

  • Ras el Hanout ist eine nordafrikanische Gewürzmischung.
  • Ras el Hanout kann aus beliebig vielen Gewürzen bestehen. Die häufigsten sind Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma, Kardamom, Pfeffer, Zimt, Muskat, Nelken.
  • Die nordafrikanische Gewürzmischung wird traditionell für Tajine, Couscous oder Fleischgerichte verwendet.
  • Ras el Hanout eignet sich perfekt zum Experimentieren. Plündere den Gewürzschrank und stelle deine individuelle Mischung zusammen.



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