Baingan Bharta – Indisches Auberginenpüree
Baingan Bharta, wortwörtlich übersetzt „Aubergine zerstampft“, ist ein indisches Gericht aus gebackenen, oder besser im Ganzen gegrillten und im Anschluss zerstampften oder pürierten Auberginen. Traditionell werden die Auberginen über offener Flamme gegrillt. Dadurch erhält das Püree eine leckere Rauchnote. Es gibt zahlreiche indische Rezepte mit Auberginen (baingan, eggplant, brinjal), aber baingan bharta ist wahrscheinlich das bekannteste indische Auberginengericht.
Durch Zufall ist diese indische Köstlichkeit aus gerösteten und pürierten Auberginen ein Gericht zur Resteverwertung geworden und in unseren Speiseplan gerutscht. Ein paar nicht mehr gar so frische Auberginen warteten nur darauf, zubereitet zu werden – eingeplant waren sie eigentlich für ein Auberginen-Ragout in der Woche zuvor. Auch ein paar unserer Tomaten waren etwas beschädigt und mussten weg. Also perfekt für ein Püree. Ebenso konnten wir unseren restlichen Koriander aufbrauchen.
Besonders gefallen hat uns das Feedback unserer Kinder, die eigentlich keine Auberginen-Fans sind und sie eher nur meckernderweise essen (zähe Schale und so …). Aber endlich haben wir mit dem Auberginenpüree eine Zubereitung gefunden, die beiden geschmeckt hat: weil Aubergine püriert, also unsichtbar und ohne zähe Schale und so 🙂 Der Kleinste kam vor dem Essen sogar mehrmals in die Küche gerannt: „Darf ich nochmal probieren?“
Beilage zum Auberginenpüree
Als Beilage haben wir wieder Roti mit Kichererbsenmehl zubereitet. Diese würzigen Fladenbrote haben wir zum ersten Mal beim Pilz-Curry ausprobiert und uns sofort verliebt. Im Gegensatz zu Naan lassen sie sich schneller zubereiten und beinhalten Vollkornmehl und Kichererbsenmehl anstelle von konventionellem Weißmehl. Das macht sie gehaltvoll, ballaststoff- und proteinreich. Und schon schlägt das Sportlerherz höher. Einen Fehler haben wir dabei allerdings – schon wieder – gemacht: zu wenig Fladenbrot … für die Kids 🙂
Rezept für Baingan bharta
Baingan ka bharta – Indisches Auberginenpüree
Kochutensilien
- Ofen, ca. 180°C mit Grill – Rost auf zweiter Schiene von Oben, auf Schiene darunter eine Fettwanne bzw. Backblech, um den Saft der Aubergine aufzufangen.
- Mittelgroßer Topf
- Mixbecher und Pürierstab
- feine Reibe für Ingwer und Knoblauch (optional – ansonsten fein würfeln)
Zutaten
- 2 Auberginen
- 1 Zwiebel
- 1-2 EL Butter oder Ghee
- 1 kleines Stück Ingwer "halber Daumen"
- 2 Knoblauchzehen
- 2-3 Tomaten alternativ gestückelte Tomaten aus der Dose
- 1/2 TL geräuchertes Paprikapulver siehe Hinweis
- 1 TL gemahlener Koriander
- 1/2 TL gemahlener Koriander
- 1/2 TL gemahlene Kurkuma
- Salz
- Chili nach Belieben
- Garam masala
Anleitungen
Auberginen
- Auberginen mehrmals rundherum mit einer Gabel einstechen. Im Ofen unter dem Grill ca. 20 Minuten rösten (siehe Hinweise beim Equipment). Dabei mehrmals wenden. Die Haut wird mit der Zeit schwarz und schrumpelig, das Fruchtfleisch sehr weich.
- Die Auberginen aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen. Danach die Haut abziehen, das Fruchtfleisch grob in Stücke zerteilen und in einem hohen Becher mit dem Stabmixer pürieren.
- Zwiebeln abziehen und fein würfeln. Ingwer schälen und fein reiben. Ebenso Knoblauch abziehen und fein reiben oder würfeln.
- Tomaten waschen und grob würfeln.
- Zwiebeln in Butter ein paar Minuten glasig andüsten. Dann Knoblauch, Ingwer und Gewürze hinzufügen und unter Rühren kurz mitdünsten.
- Tomaten hinzufügen und die Mischung ca. 15 Minuten bei niedriger bis mittlerer Hitze köcheln lassen.
Finish
- Auberginenpüree unterrühren, mit Salz, Chili und Garam masala abschmecken.
- Koriander waschen, trocken schütteln, Blättchen abzupfen, grob hacken und kurz vor dem Servieren unters Püree mischen und/oder zum Garnieren verwenden.
Notizen
Ähnliche Beiträge
Auberginen rösten bzw. grillen
Die Auberginen einfach unterm Backofengrill zu rösten, ist die einfachste und „sauberste“ Lösung. Allerdings solltest du auch wirklich die Auberginen mit der Gabel rundherum einstechen oder mit einem Messer aufschlitzen. Sonst ergeht es dir wie uns beim zweiten Mal als wir dieses Auberginenpüree zubereiten wollten: Da macht es dann im Backofen leise „Buff“ und man darf danach die Überbleibsel einer Auberginen-Explosion beseitigen. Das ist wirklich eine Sauerei, auf die man gerne verzichtet!
In den verschiedenen indischen Rezepten, die wir verglichen haben, werden die Auberginen bestenfalls über offener Flamme geröstet. Dadurch erhält dieses Gericht seine charakteristische Rauchnote. Zur Vereinfachung haben wir im Rezept mit Paprika de la vera etwas getrickst. Geräuchertes Paprikapulver ist keineswegs authentisch indisch.
Falls du einen Gasherd hast, kannst du das Gericht also „authentisch“ und mit Raucharoma zubereiten. Unseren Camping-Gaskocher haben wir dafür auch schon aus dem Keller geholt und die authentische Variante ausprobiert. Auf dem kleinen Kocher dauert es aber recht lange, bis die Auberginen gar sind. Im Pizzaofen hat es auch ganz gut geklappt, aber am besten geht es einfach auf dem Grill.
Hinweis am Rande: Moutabbal ist ein Klassiker aus der arabischen Küche. Hier werden Auberginen auf die gleiche Art und Weise geröstet, aber danach mit Tahin (Sesampaste), Joghurt und Zitronensaft zu einer leckeren Paste verarbeitet. In der indischen Küche würde man das vielleicht sogar als Shahi Baingan bezeichnen, weil Aubergine + Joghurt + Nüsse bzw. Samen 😉
Weitere indische Rezepte
Unsere Vorliebe für würzige indische Gerichte können wir nicht verstecken. Wollen wir auch gar. Es macht uns einfach viel zu viel Spaß, Inspiration in Kochbüchern (z. B. Verführerische Indische Küche) und im Netz (z. B. vegrecipesofinda.com) zu suchen und zu finden. Deswegen wächst die Zahl unserer Lieblingsrezepte stetig. Werfen wir doch mal einen Blick in unser Repertoire!
Vielleicht hast du ja Lust, das Auberginenpüree als Teil eines ganzen Menüs für mehrere Personen zu servieren?
Vorspeise
Als Starter empfehlen wir für Gäste Zwiebel-Pakoras. Für diese knusprigen Zwiebel-Fritters mischen wir in Spalten geschnittene Zwiebeln mit Kichererbsenmehl, Gewürzen und nach Bedarf mit etwas Wasser oder Buttermilch. Dadurch entsteht ein zäher Teig, der die Zwiebeln bindet. Das Ganze frittieren wir portionsweise in heißem Öl zu knusprigen Zwiebel-Fritters. Statt Zwiebeln eignen sich auch Blumenkohl, Kartoffeln, Brokkoli oder Paneer. Die Pakoras kann man auch „vorfrittieren“ (gegebenenfalls sogar am Vortag) und kurz vor dem Servieren nochmal zu Ende frittieren. Dazu passen verschiedene Chutneys oder Raitas.
Hauptgang
Neben Baingan Bharta kannst du ein Gericht mit Paneer und ein Dal servieren.
Beliebte indische Paneer-Klassiker sind Palak Paneer und Shahi Paneer. Bei Palak Paneer servieren wir Paneer-Würfel in einem würzigen Spinat-Curry, bei Shahi Paneer dagegen in einer samtigen Tomatensauce mit Cashews oder Mandeln. Für Shahi Paneer kannst du die Tomatensauce bereits im Voraus oder sogar auf Vorrat zubereiten und einfrieren. So brauchst du später nur die Paneer-Würfel in die aufgewärmte Sauce geben und servieren.
Für festliche Anlässe ist ein cremiges Dal Makhani das Dal der Wahl! Bei diesem eher mild würzigen Eintopf wird keinesfalls an Butter oder Sahne gespart. Wir kochen dafür schwarze Urdbohnen und Kidneybohnen ganz lange und zerreiben sie mit dem Kochlöffel oder Kartoffelstampfer gründlich, damit das Dal richtig cremig wird. Profis schenken dem Dal mit der Dhungar-Methode noch die authentische Rauchnote – als hätte der Eintopf die ganze Nacht über offenem Feuer geschmort.
Nachspeise
Zum Nachtisch gibt es ein lauwarmes Gajar Ka Halwa. Dafür schmoren wir feingeriebene Karotten in Milch, bis die Milch fast vollständig eingekocht ist. Dazu kommen Zucker, Rosinen und Mandeln, Cashews oder Pistazien. In unserem Rezept beschleunigen wir die Zubereitung mit einem Schnellkochtopf. Du kannst das Halwa aber auch schon ein paar Tage vorher zubereiten und dann aufwärmen.
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