Rajma masala – indisches Kidneybohnen-Curry
Punjabi Rajma masala ist ein nordindisches Kidneybohnen-Curry, ein einfaches indisches Gericht, das als Rajma Chaval mit Reis serviert wird.
Punjabi Rajma masala ist ein nordindisches Kidneybohnen-Curry, ein einfaches indisches Gericht, das als Rajma Chaval mit Reis serviert wird.
Würziges indisches Curry: Braune Kichererbsen (Kala Chana) in aromatischer Tomatensauce mit Kreuzkümmel, Lorbeer, Ingwer und Knoblauch.
Butter, und zwar viel Butter (vielleicht etwas Sahne) und viel Zeit machen den Charakter dieses beliebten Linsengerichts aus Nordindien aus. Bei Dal Makhani (sprich: Dal Mack-nii) ist der Name eben Programm, denn „Makhani“ bedeutet so viel wie buttrig. Das Gericht stammt aus einem nordindischen Restaurant (Moti Mahal in Delhi) und wird wegen seiner aufwendigen Zubereitung eher in Restaurants gegessen oder zu Festlichkeiten serviert. Zahlreiche Rezepte im Internet werben deshalb auch mit „Restaurant Style Dal Makhani“. Auf der Suche nach dem besten Dal habe ich einige davon studiert – die wenigsten davon auf Deutsch. Ja sogar ein paar Videos auf Hindi (mit englischen Untertiteln) waren dabei 😉
Für dieses Gericht werden schwarze ungeschälte Linsen (Urid Dal Sabut!) auf kleiner Flamme lange Zeit sämig gekocht. Sobald die Linsen weich sind, werden Butter und ein mildes Tadka aus Knoblauch-Ingwerpaste, Kashmiri-Chili und Tomatenpüree hinzugefügt. Das Dal köchelt dann weiter bei schwacher Hitze bis es eine richtig schöne sämige Konsistenz hat. Zum Schluss werden die Linsen noch etwas zerstampft (traditioniell mit Mathani, einem Holzquirl). Dann wird das Dal noch mit reichlich Butter und Sahne abgeschmeckt und garniert.
Im Folgenden findest du eine ausführliche Beschreibung mit nützlichen Tipps für dein perfektes Dal Makhani. Zur kurzen Version geht’s hier lang:
Um die Garzeit zu reduzieren und die Linsen (ca. 250g für 4 Personen) bekömmlicher zu machen, solltest du sie vorher bestenfalls über Nacht in reichlich Wasser einweichen. Davor solltest du sie jedoch gut waschen – in einem Sieb unter fließendem Wasser abbrausen reicht nicht. In einer großen Schüssel mit Wasser kannst du die Linsen fest zwischen den Händen sauber reiben und danach das schmutzige Wasser abgießen. Mal davon abgesehen, dass man gut drei Spülgänge braucht bis das Wasser klar wird … diese Handmassage mit den kleinen harten Linsen im kühlen Wasser kann echt angenehm und entspannend sein :-).
Nicht wundern: nach dem Waschen und Einweichen nehmen die schwarzen Urdbohnen einen schönen grünen Tint an.
Ich bin absoluter Schnellkochtopf-Fan, gerade wenn es um Hülsenfrüchte geht. Natürlich kann man die Linsen auch im Schnellkochtopf (ca. 25 Minuten) vorgaren, um Zeit zu sparen. Aber ein Dal Makhani in Perfektion braucht wenig Hitze und viel Zeit.
Das heißt: Eingeweichte Linsen in etwa der 2,5-fachen Menge Wasser ohne Salz sanft köcheln lassen. Dabei unbedingt den Schaum regelmäßig abschöpfen und entsorgen. Es dauert schon gut ein bis zwei Stunden bis die Linsen langsam weich werden und aufbrechen. Wenn es soweit ist, fügen wir reichlich Butter (50g oder mehr) hinzu und bereiten das Tadka zu.
In manchen Rezepten werden Knoblauch und Gewürze (z. B. Lorbeer) in einem Gewürzsieb oder Musselin-Beutel zu den Linsen gegeben und später wieder entnommen. Bei Chef Ranveer habe ich mir die Variante mit Knoblauch-Wasser abgeschaut.
Ich habe ganz einfach 2-3 Knoblauchzehen feingeschnitten und mit etwas heißem Wasser (gut 100-150ml) überbrüht, etwas ziehenlassen, durch ein Sieb abgegossen und später zu den köchelnden Linsen gegeben.
Diese Paste brauchen wir für unser Tadka (siehe unten). Sie findet Anwendung in vielen indischen Rezepten. Man kann sie auch im Glas kaufen. Das lohnt sich meines Erachtens nicht, da sie sich fix selbst herstellen lässt.
Für dieses Rezept reichen gut 3-4 Knoblauchzehen und ein daumengroßes Stück Ingwer. Sowohl Knoblauch und Ingwer werden abgezogen bzw. geschält und evtl. mit etwas Salz und Kurkuma zu einer glatten Paste verarbeitet.
Ich reibe das Ingwerstück und die Knoblauchzehen einfach mit einer Microplane Reibe fein – das geht am schnellsten. Alternativ kann man Knoblauch und Ingwer erst fein würfeln und in einem Mörser zu einer Paste zerstampfen. Oder für ganz Harte: erst fein hacken und mit dem breiten Kochmesser auf dem Schneidbrett zu einer Paste schaben.
Ingwer-Knoblauch-Paste enthält traditionell auch grüne Chilischoten. Je nach Laune füge ich also noch eine kleine grüne Chilischote hinzu. Tipp: Frische Chilischoten einfrieren, dann sind immer welche im Haus.
Im Sommer würde ich frische Tomaten (3-4 Stück) verwenden, grob stückeln und mit einem Stabmixer pürieren. Die Konserve (ca. 400ml) tuts natürlich auch (vorallem außerhalb der Tomatensaison) und in der Regel haben Tomaten aus der Dose auch eine intensivere Farbe.
Unter Tadka versteht man eine Kochtechnik, bei der Gewürze und andere Geschmackszutaten zunächst erhitzt oder gar geröstet werden, um den Geschmack zu intensivieren – manchmal trocken oder in Öl bzw. Ghee. Die daraus resultierende Gewürzmischung bzw. -paste wird auch Tadka oder Tempering genannt. Je nach Gericht wird das Tadka am Anfang oder am Ende bzw. vor dem Servieren zubereitet und untergemischt. (Siehe auch diesen lesenswerten Artikel von serious eats (leider englisch): The Science of Tadka: An Essential Technique for Blooming Spices)
Das Tadka für unser Dal Makhani bereiten wir eher gegen Ende zu, sobald die Linsen langsam weich werden und aufbrechen. Die Ingwer-Knoblauch-Paste dünsten wir in reichlich Ghee an. Dann fügen wir etwas Kashmiri-Chilipulver (1-2 TL) und getrocknetee Bockshornkleeblätter (Kasuri Methi) hinzu. Kurz darauf löschen wir mit Tomatenpüree ab. Dann rühren wir das Tadka unter die Linsen und lassen das Ganze einfach leise weiter köcheln.
Kashmiri-Chili ist ein mildes Chili und soll dem Dal eher rote Farbe geben als Schärfe. Leider ist Kashmiri-Chili etwas schwer erhältlich. Bitte deshalb nicht einfach 1:1 durch scharfes Chilipulver ersetzen. Paprika rosenscharf oder gar edelsüß tuts zur Not auch – oder sogar Paprika de la vera (= geräuchtertes Paprikapulver, siehe Dhungar Methode unten).
Zum Schluss stampfen wir die Linsen gründlich, damit das Dal eine noch feinere Konsistenz bekommt. Traditionell verwendet man einen Holzquirl (Mathani). Aber ein Kartoffelstampfer verrichtet den Dienst ebenso gut. Oder zur Not einfach die Linsen mit einem Kochlöffel am Topfrand zerdrücken.
Zum Abschmecken einen spendablen Schluck Sahne unterrühren, sowie ein paar Würfel Butter (gut 50g). Salz natürlich nicht vergessen.
Und um das Ganze perfekt und buttrig zu machen, servierst du das Dal heiß in schönen indischen Schalen und malst mit cremiger Sahne eine Spirale darauf. In der Mitte platzierst du dann noch einen kleinen Würfel Butter, der sofort zu schmilzen beginnt. Dazu passen Reis und/oder Roti.
Viele Rezeptvariationen verwenden neben schwarzen Linsen (Urid Dal) zusätzlich rote Kidneybohnen. Meist im Verhältnis 3:1 – also z. B. 180g schwarze Linsen und 60g Kidneybohnen. Falls du ein Rezept für ein indisches Gericht mit Kidneybohnen suchst, dann sieh dir unser Rajma (indisches Kidneybohnen-Curry) an.
Wird Dal Makhani über Stunden über offenem Feuer geköchelt, nimmt es ein leckeres rauchiges Aroma an. Mithilfe der sogenannten Dhungar-Methode kann man dieses Aroma auch zu Hause erzeugen. Seit ich das ausprobiert habe, bereite ich kein Dal Makhani mehr ohne smoky flavour.
Bei der Dhungar-Methode entzündet man ein Stück Holzkohle (z. B. mithilfe eines Gaskochers oder Flambierbrenners). Die glühende Holzkohle legt man in eine kleine Metallschüssel und lässt diese auf dem Dal „schwimmen“. Nun beträufelt man die Kohle mit etwas Öl, wodurch sich sofort starker Rauch bildet. Schnell einen Deckel auf den Topf und ein paar Minuten abwarten bis der Rauch sich legt – fertig! Echtes Raucharoma made at home!
Nicht authentisch, aber alternativ kann man geräuchertes Paprikapulver oder Liquid Smoke (Flüssigrauch) ausprobieren. Ich bevorzuge geräuchertes Paprikapulver. Es hat einen natürlicheren Rauchgeschmack und gibt dem Dal eine schöne rote Farbe.
Die für dieses Rezept verwendeten schwarzen Linsen sind eigentlich Bohnen, genauer Urdbohnen. Sie sind etwas größer als die bei uns eher bekannten schwarzen Belugalinsen. Die kleinen Belugalinsen, auch Kaviarlinsen genannt, behalten ihre schwarze Farbe beim Einweichen und Kochen – und besonders ihre Bissfestigkeit. Hinzukommt ihr feiner nussiger Geschmack. Dadurch eignen sie sich gut für Salate. Aber man kann auch ein leckeres Curry mit Belugalinsen zubereiten.
Urdlinsen bekommen nach dem Einweichen einen grünen Tint und werden beim Kochen eher braun und ganz weich. Ihr Inneres ist weiß. Für Dal Makhani sind diese Hülsenfrüchte optimal, weil wir eine feine sämige Konsistenz haben wollen.
Und wo kann man Urdlinsen kaufen? Natürlich kann man sie online bestellen oder sie günstig in einem gut sortierten Asialaden oder indischen Lebensmittelgeschäft kaufen. Sucht nach Urid Dal Sabut oder Urad Dal Sabut! Nicht jedoch nach Urad Dal (Dhuli) – sonst erhaltet ihr ggfs. geschälte halbierte Urdbohnen. Die sind zwar auch lecker, aber nicht optimal für ein original Dal Makhani.

Wir lieben die indische Küche! Diese Rezepte könnten dir auch gefallen:

Linseneintopf für alle! Gesund, günstig, rauchig würzig, mit Fleisch oder vegetarisch. Mit ein paar Add-ons macht das Multitalent alle glücklich.
Schmackhaftes mildes Curry mit grünen Mungobohnen und Kokosmilch. Curryblätter, Senfkörner und Kurkuma sorgen für einen runden Geschmack und milde Schärfe.
Falafel sind eine wunderbare fleischlose Alternative zu Hackfleischbällchen. Vielen sind sie als vegetarisches Street Food bekannt. Noch besser schmecken Falafel natürlich selbstgemacht!
Für Falafel verarbeitest du Kichererbsen oder Bohnen mit Kräutern und Gewürzen zu einem Püree. Aus diesem formst du dann kleine Bällchen. Die Bällchen werden frittiert, gebacken oder gebraten. Zur Vorbereitung benötigst du mehr Zeit als für normale Hackfleischbällchen. Aber dafür kannst du deiner Kreativität bei der Zutatenwahl freien Lauf lassen. In diesem Rezept sorgen z. B. geriebene Karotten dafür, dass die Bällchen etwas saftiger und „gemüsiger“ werden.
Falafel selber machen lohnt sich! Am besten bereitest du gleich mehr zu, damit für den nächsten Tag als vollwertigen Snack noch welche übrig sind!
Meist erhältst du an Streetfood-Ständen oder im Restaurant fettige und dunkel frittierte Falafel. Auch wir haben die orientalischen Kichererbsen-Bällchen in unserem letzten veröffentlichten Falafel-Rezept frittiert.
Dabei kannst du Falafel auch wunderbar in der Pfanne braten oder im Ofen ausbacken. Deshalb sparen wir uns dieses Mal das Fett und den Dampf in der Küche und backen sie figurschonend im Ofen. Das hat auch den Vorteil, dass alle Bällchen gleichzeitig fertig sind – im Gegenzug fehlt aber eine knusprige Kruste. Um dem entgegenzukommen, wälzen wir die Bällchen in Sesamkörnern bevor wir sie im Ofen fertigbacken.

Pasten, Saucen, Salat – das sind die besten Beilagen zu Falafel. Wir bereiten hier für die Kichererbsen-Bällchen ein Rote-Bete-Püree zu, das durch reichlich Sumach (Essigfrucht) eine fruchtig-säuerliche Note bekommt.
Alternativ kannst du auch eine Sauce aus Joghurt, Tahin (Sesampaste) und Zitronensaft dazureichen, wie z. B. bei diesem Rezept für Aubergine und Brokkoli aus dem Ofen.
Sehr gut macht sich auch Tabouleh bzw. Bulgursalat oder Couscoussalat, Baba ghanoush (würziges Auberginenpüree) oder Hummus.
Am besten serviert du Falafel als Teil einer ganzen (Vor-)speiseplatte. Im orientalischen Raum spricht man von Mezze!
In kleinen Schälchen oder auf kleinen Tellern werden sämtliche Speisen in der Tischmitte angerichtet: Pasten, Saucen, gegrilltes Gemüse, Oliven, Nüsse, Pistazien, Datteln, Fladenbrot, Kibbeh … was das Herz begehrt!

Dann beginnt stundenlanges chaotisches und herrlich kommunikatives Schlemmen und Naschen, bei dem jeder alle möglichen Leckereien und deren Kombination ausprobieren will:
„Oh, was ist das denn…“, „Mh…das musst du mal probieren…“, „Das da mit dem….mhhh…“, „Reichst du mir mal…“, „Kann ich mal …“, „Mh…was probiere ich nun…ahh…“
…. so wie Raclette, nur anders (sagte zuletzt einer unserer Gäste :-))
Genug geredet! Hier gehts nun zu den Rezepten!




Es muss nicht immer Hackfleisch sein! Kidneybohnen machen als feurig-würziger vegetarischer Burger-Patty einen super Job!
Selbstgemachte Roti (indisches Fladenbrot) mit Kichererbsenmehl und Vollkornmehl.
Dies ist eine etwas aufwendigere Variante eines sehr einfachen indischen mild-würzigen Reisgerichts (Khichdi oder auch Khichri), das im Wesentlichen nur aus Linsen und Reis besteht. Die Vorlage fand ich in Lust auf Genuss 11/2018, sowie diverse Varianten in sämtlichen indischen Kochbüchern in unserem Haushalt.
Wem Eier pochieren zu aufwendig ist, kann auch Spiegeleier oder gekochte Eier dazureichen – oder weglassen.


Muffins ohne Mehl? – Klar! Aus Kichererbsen, Bananen und Erdnussbutter.
Power-Salat für die Mittagspause! Mit Quinoa, Mungobohnen, Avocado und Hüttenkäse.
Wer hier schon mal ein bisschen gestöbert hat, wird sicherlich eine gewisse Vorliebe für Hülsenfrüchte bemerkt haben.
Nein, ich werde keinen Beitrag über ihren Nährstoffgehalt und ihre Vorzüge als ballaststoffreiche Proteinquelle für die vegetarische oder vegane Ernährung schreiben. Das Internet hat genug Superfood-Artikel, die aus der kleinsten Erbse den größten Knaller machen.
Ich finde es einfach genial, dass die kleinen Sattmacher zumindest in getrockneter Form das ganze Jahr über verfügbar sind und sich so vielfältig einsetzen lassen: Am liebsten orientalisch gewürzt in indischen Dals und Suppen, als Pasten (Hummus) oder auch als Püree… usw. usw.
Heute gibt’s Salat mit kichernden Erbsen!
Das Ausgangsrezept haben wir im Lust auf Genuss Magazin (1/2018 – herrlich ein ganzes Heft voller Hülsenfrüchte) gefunden und zunächst auf Bürotauglichkeit (ohne Knoblauch…) geprüft: bestanden!
(Auch wenn der Fotobeweis an dieser Stelle fehlt, weil … naja … mit Spiegelreflex in der Büroküche um eine Plastikdose rumhüpfen und so…)
Als Abendessen zu Fladenbrot und würzigen Aufstrichen konnte der Salat auch überzeugen und hat sich einen Platz hier verdient.
Die beiden Aufstriche sind wohlgemerkt nicht selbst gemacht – auch wenn ich das Rezept zu gerne hätte: Ein türkischer Obatzda (geschützte geografische Herkunft!) und eine Auberginen-Paste, die wahrscheinlich mehr Knoblauch enthielt als Aubergine.
Die Käse-Aufstriche haben dem Salat außerdem richtig gut getan. Also fürs nächste Mal im Büro: Eine Portion Feta, (körnigen) Frischkäse oder Ziegenquark dazupacken.

